"Was ist ein gutes Geschäftsmodell denn überhaupt?" - Antworten vom Profi.

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Ich werde immer wieder gefragt, was denn nun ein Geschäftsmodell ist und vielmehr, was ein gutes Geschäftsmodell ist? In diesem Blogbeitrag sehen wir uns einige Aspekte von Geschäftsmodellen an, vor allem

  • Was ein Geschäftsmodell ist.
  • Wie du von deiner Idee zu einem guten Geschäftsmodell kommst.
  • Welche Erfolgsfaktoren es für gewinnbringende Geschäftsmodelle gibt und
  • was der Business Model Canvas ist.

Bevor wir starten, lade ich dich schon jetzt ein, bei allen Fragen und Unklarheiten einen Kommentar zu hinterlassen. Ich freue mich auf alle spannenden Fragen. 

Du wirst dich vielleicht fragen, wer dieser Profi den ist? Ich bin Joe und habe mit der Wachstumsleiter ein Beratungs-Unternehmen gegründet. Mithilfe der Wachstumsleiter Toolbox berate und coache ich Unternehmen, Unternehmer·innen und Manager in den Bereichen der Geschäftsmodellentwicklung, im Vertrieb und der Optimierung von Vertriebsmodellen.

Ich arbeite seit über 20 Jahren in Marketing und Vertrieb und bin seit langem in führenden Positionen tätig. Geschäftsmodelle - erfolgreiche und nicht erfolgreiche - begleiten mich schon wesentlich länger. Bereits während meines Studiums habe ich für unser Familienunternehmen Geschäftsmodelle für neue IT-Dienstleistungen entwickelt. Zugegeben, ich hatte damals noch keine Ahnung, dass es den Begriff des Geschäftsmodells überhaupt gibt.

Alles, was ich hier schreibe und auch alle meine Beratungen und Coachings mache ich immer sehr Praxis- und Umsetzungsorientiert. In diesem Sinne, machen wir den ersten Schritt - legen wir los.

1. Geschäftsmodell - was ist das eigentlich?

Was ist ein Geschäftsmodell?

Ein Geschäftsmodell beschreibt, wie ein Unternehmen seine Kunden erreicht, welche Bedürfnisse es befriedigt und welche Erträge es damit generiert. Es ist also die strategische Grundlage eines jeden Unternehmens und sollte deshalb sorgfältig geplant und kontinuierlich überprüft werden. Es gibt verschiedene Arten von Geschäftsmodellen, die sich unter anderem nach der Art der Kunden, dem Vertriebsweg oder der Monetarisierungsstrategie unterscheiden.

Wenn wir von Geschäftsmodellen sprechen, meinen wir oft zwei ganz unterschiedliche Dinge:

  1. Manchmal versteht man unter Geschäftsmodell das Tool oder das Beratungskonzept, mit dem die Strategie und der Business Plan für ein Unternehmen oder einen Unternehmensbereich erstellt werden. Hier sprechen wir oft vom “Business Model Canvas” von Strategyzer, klassischen Businessplänen und anderen Tools. Diesen Werkzeugen werden ich mich gerne mal in einem eigenen Blogbeitrag widmen.
  2. Wenn wir in diesem Post von Geschäftsmodellen sprechen, dann meinen wir die grundlegenden Zusammenhänge in deinem Unternehmen, mit denen du Einnahmen erzielst, Kosten und Investitionen abdecken musst und mittels eines einzigartigen Angebots deine Kunden begeisterst. So ein Modell ist also das Konzept am Papier, dass dein Business vorwegnimmt – der Plan, dem du folgst.

Dieser zweite Punkt bringt mich auch gleich zu einem wichtigen Punkt, der so gut wie nirgends Erwähnung findet, wenn man über die Erstellung von Geschäftsmodellen spricht: Das ganze Modell ist nur dann was Wert, wenn du es auch umsetzt. Deswegen besteht für mich der Prozess zur Entwicklung von Geschäftsmodellen aus 4 Schritten, die alle wichtig sind. Mehr darüber kannst du hier lesen und es folgt wohl auch bald ein Blogbeitrag dazu.

Doch was genau macht ein gutes Geschäftsmodell aus? Ein gutes Geschäftsmodell sollte zunächst einmal nachhaltig sein. Das bedeutet, dass es in der Lage ist, langfristig Gewinne zu erzielen und die Unternehmensziele zu erreichen. Zudem sollte es skalierbar sein, um mit steigendem Kundeninteresse oder wachsender Nachfrage auch weiterhin profitabel arbeiten zu können. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Innovationskraft. In Punkt drei vertiefen wir diese und andere Erfolgsfaktoren noch ein wenig.

Ein Geschäftsmodell sollte immer wieder überprüft und gegebenenfalls angepasst werden, um sich den Veränderungen am Markt anzupassen und auch in Zukunft erfolgreich zu sein. Nur so kann sichergestellt werden, dass das Unternehmen auch in Zukunft konkurrenzfähig bleibt.

In diesem Artikel werden wir uns mit den Merkmalen eines erfolgreichen Geschäftsmodells beschäftigen und aufzeigen, worauf es bei der Entwicklung eines tragfähigen Konzepts ankommt. Lass uns mit deiner Idee starten, denn daraus soll ja ein Geschäft werden - oder?

2. Von der Idee zum Geschäftsmodell – so geht’s!

Wenn du eine großartige Geschäftsidee hast, ist es an der Zeit, sie in ein solides Geschäftsmodell zu verwandeln. Und daraus ein erfolgreiches Geschäft aufzubauen. Dein Geschäftsmodell beschreibt, wie dein Unternehmen Wert schafft, Geld verdient und letztlich Gewinn erzielt. Es ist also der Rahmen, innerhalb dessen du dein Geschäft betreibst.

Natürlich gibt es kein Patentrezept für den perfekten Businessplan - aber es gibt hilfreiche Prozesse und Werkzeuge, die entscheidend für den Erfolg deines Unternehmens sein können.

Zunächst einmal solltest du dir überlegen, welchen Mehrwert du für deine Kunden schaffen willst. Welches Problem löst du und warum sollten sich die Menschen für deine Lösung entscheiden?

Anschließend musst du herausfinden, wie du diesen Mehrwert am besten monetarisieren kannst. Welche Preise kannst du verlangen und welche Kosten musst du einkalkulieren?

Vergiss nicht die Skalierbarkeit deines Geschäftsmodells. Kannst du dein Angebot leicht auf mehr Kunden ausweiten oder musst du für jeden neuen Kunden viel Aufwand betreiben? Je skalierbarer dein Geschäftsmodell ist, desto schneller kannst du wachsen und ein desto profitableres Unternehmen wirst du haben.

Um all diese Aspekte zu berücksichtigen, kann dir der Business Model Canvas von Strategyzer sehr nützlich sein. Dieses Tool hilft dir dabei, deine Geschäftsidee Schritt für Schritt in einen soliden Businessplan umzuwandeln. So hast du alle wichtigen Faktoren im Blick und kannst sicher sein, dass dein Geschäftsmodell auf Erfolg ausgerichtet ist.

Ich habe dieses Tool leicht abgewandelt und den “Geschäftsmodell-Atlas” in meine Wachstumsleiter Toolbox integriert. Diesen Atlas verwende ich in meinem 4 Schritte umfassenden Beratungs- und Coachingprozess, um die besten Ergebnisse für meine Kunden zu erzielen.

3. Was sind die Erfolgsfaktoren für ein gewinnbringendes Geschäftsmodell?

Egal ob du ein Start-Up gründest oder ein etabliertes Unternehmen hast - es ist wichtig, dass du die Erfolgsfaktoren kennst. Dann gelingt es dir viel besser, aus deiner Idee ein Geschäftsmodell, und aus dem Geschäftsmodell ein erfolgreiches Unternehmen zu machen. 

7 Erfolgsfaktoren für dein Geschäftsmodell

Dafür solltest du folgende Faktoren beachten:

  1. Kundenorientierung - Stelle sicher, dass deine Kunden immer im Vordergrund stehen. Dazu ist es wichtig, dass du als erstes klärst, wer deine Kunden sind. Mir begegnet immer wieder, dass Unternehmer·innen Angst davor haben, sich zu sehr einzuengen, wenn sie ihre Zielgruppe und ihr Kundensegment “spitz” formulieren. Keine Sorge, denn deine Zielgruppe bedeutet nicht, dass du rechts und links nicht auch Umsätze mitnehmen darfst. Sie bedeutet, dein Angebot und deine Kommunikation klar auf diese Zielgruppe auszurichten. Wenn andere auch bei dir kaufen: Gratulation!
  2. Erkenne Probleme und Bedürfnisse deiner Kunden - Richte dein Angebot an den tatsächlichen Bedürfnissen der Kunden aus. Erkenne deren Probleme und Bedürfnisse frühzeitig. Da kommt es auch schon wieder: Du kannst nicht die Bedürfnisse der ganzen Welt bedienen. Spitze Zielgruppe, spitzes Angebot = spitzen Geschäftsmodell.
  3. Profitabilität - Wähle ein Geschäftsmodell, das dir langfristig Gewinn bringt. Vielleicht musst du in der Startphase auf sofortige Gewinne verzichten, weil du Investitionen zu tätigen hast. Umso wichtiger ist es, den langfristigen Erfolg im Auge zu haben. Und zur Profitabilität muss unbedingt noch eine andere unternehmerische Tugend addiert werden: Nur wenn du deine Liquidität stets abgesichert hast, wirst du dein Business erfolgreich entwickeln.
  4. Ressourcen und Knowhow - Achte darauf, dass du über die notwendigen Ressourcen und das notwendige Know-how verfügst. Was das genau ist, sollte aus deinem Konzept eindeutig hervorgehen.
  5. Innovationsgrad - Je innovativer dein Geschäftsmodell ist, desto erfolgreicher wird es sein.
  6. Online und offline Präsenz - Achte darauf, dass dein Geschäftsmodell sowohl online als auch offline funktioniert. Außer bei 100% digitalen Geschäften ist das sehr wichtig- vergiss dabei nicht, dass du es immer mit echten Menschen zu tun hast. Nimm Amazon und Microsoft, einige der Könige der Digitalisierung, als Beispiel - sie bieten zahlreiche Mensch-zu-Mensch Interaktionsmöglichkeiten an. Das ist ein wichtiger Teil von deren erfolgreichen Geschäftsmodellen.
  7. Skalierbarkeit - Wie sehr lässt sich das Geschäftsmodell skalieren? Wenn du unternehmerisch denkst, solltest du von Anfang an ein gewisses Wachstum im Kopf haben. Ich weiß, dass viele davor zurückschrecken. Aber es wird in Zukunft auf alle Fälle besser sein, ein skalierbares Modell zu haben. Gegen Wachstum kannst du dich dann immer noch entscheiden.

Beachte diese Erfolgsfaktoren bei der Erstellung deines Geschäftsmodells und erhöhe so die Wahrscheinlichkeit für den Erfolg deines Unternehmens.

4. Der Business Model Canvas – dein Freund und Helfer

Ich werde später mal einen eigenen Artikel über den Business Model Canvas von Strategyzer schreiben. Unbestritten ist er der Standard, wenn es darum geht, Geschäftsmodelle zu erstellen.

Meiner Erfahrung nach hat er seine große Bedeutung zu Recht, auch wenn es einiges an Erfahrung braucht, um mithilfe dieses Tools wirklich gute Ergebnisse zu erzielen.

Hier die 8 Themenblöcke im Business Model Canvas, die alle wichtigen internen und externen Faktoren und Beteiligten abbilden sollen:

  1. Kundensegmente
  2. Wertversprechen
  3. Kanäle
  4. Key Resources
  5. Key Activities
  6. Key Partnerships
  7. Revenue Streams
  8. Cost Structure
Geschaeftsmodell: business modell canvas

Wenn du den Business Model Canvas nutzt, um dein Businessmodell zu skizzieren, dann achte bitte darauf, alle 8 Bereiche zu bearbeiten. Viele Menschen ignorieren beispielsweise die Zahlen auf der linken Seite des Canvas (die Kostenseite), weil sie sich nicht mit Finanzen beschäftigen wollen. Doch genau diese Zahlen sind wichtig, um zu verstehen, ob dein Businessmodell überhaupt funktioniert. Andere wiederum vergessen darauf, ein echtes Angebot zu gestalten - für ihr Kundensegment. Es könnte ja passieren, dass man auch mal was verkaufen muss… Achte also auf eine gute Balance im Canvas.

In meiner Beratungsarbeit verwende ich eine von mir etwas abgewandelte Form des Business Model Canvas, den „Geschäftsmodell Atlas“. Die Praxiserfahrung mit vielen Unternehmen jeder Größe hat mich gelehrt, dass es für die volle Entfaltung dieses Modells eine etwas andere Struktur braucht. Und dass der Canvas allein nicht ausreicht.

Ein gutes Geschäftsmodell ist die Grundlage für ein erfolgreiches Business. Es wandelt deine Idee in ein konkretes Konzept um und gibt dir einen klaren Plan, wie du diese umsetzen kannst. Natürlich gibt es dabei einiges zu beachten und manchmal ist es hilfreich, sich Rat von erfahreneren Personen oder Unternehmern zu holen.

Wichtig sind in jedem Fall eine klare Strategie, ein Alleinstellungsmerkmal und die Kenntnis deiner Zielgruppe. Also: Traue dich, starte dein eigenes Business und erschaffe etwas Neues!

Wenn du dabei Hilfe brauchst oder Fragen hast - klicke hier für ein unverbindliches Wachstums-Gespräch mit mir. Ich würde mich freuen, wenn ich dir helfen kann.

Nachschlag: Das wird dir bei der Erstellung deines Geschäftsmodells helfen

Diese Hilfsmittel und Tools können dir bei der Erstellung helfen. Ganz zum Schluss kommt ein wenig Eigenwerbung…

  • Du wirst Platz brauchen - verwende also eine große Pinnwand, ein online Whiteboard (wie Miro oder MS Whiteboard), eine Brainstorming Software (wie SimpleMind) und/oder Kärtchen auf deinem Boden. Konzepte und Modelle zu erstellen ist ein kreativer Prozess und Kreativität braucht Raum.
  • Mach dich mit den Tools, die du verwendest, vertraut. Der Business Model Canvas ist nach einem gewissen System aufgebaut und sollte auch so verwendet werden.
  • Hol dir Freunde oder Partner hinzu und beziehe sie mit ein. Entweder um Ideen zu generieren oder deine Ideen zu spiegeln. Du wirst sehen, dass mit der Energie von 2-3 Personen die Kreativität gleich deutlich zunimmt.
  • Lass dir Zeit und reflektiere auch für dich selbst. Trag vielleicht immer ein Notizbuch bei dir, um neue Ideen aufzuschreiben und deine Gedanken festzuhalten. Manche machen das auch auf Servietten und sollen damit sehr erfolgreich sein…
  • Hol dir Hilfe - es gibt zahlreiche gute Berater und Coaches, die dir bei der Erstellung und Optimierung deines Geschäftsmodells helfen können. Neben Zeit wirst du dir vor allem Kosten in der Umsetzung und zahlreiche Fehler sparen.
Joe Strasser
Joe Strasser
Joe Strasser ist ein erfahrener Experte im Bereich Marketing und Vertrieb in der Lebensmittel- und Konsumgüterindustrie. Er hat seine Erfahrung in den letzten 20 Jahren in Österreich, Deutschland und der Schweiz sowie in zahlreichen Marketing- und Vertriebsprojekten in Europa und den USA gesammelt. Sein Know-how umfasst auch den B2B-Bereich und die Vermarktung von Dienstleistungen.

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